Hallo,
mein Name ist Wolfi und ich freue mich sehr, dass du den Weg auf diese Seite gefunden hast.
Ich bin 1982 in Wien geboren und lebe in Wien.
Meine Videos wurden schon mehr als 64.000 x angesehen, ein großes Dankeschön dafür (20.10.2019).
Hello,
my name is Wolfi. It´s nice to see you here. For more information about my guitar playing, writing my songs,... click here.
Dieser negative Touch des Blockflöte Spielens hat nach relativ kurzer Zeit dazu geführt, dass die Blockflöte gegen die Kastenwand geflogen ist. Natürlich hatte sie danach einen Riss und klang damit noch schlechter als vorher, was mich aber nicht weiter störte, war doch damit meine Blockflötenkarriere frühzeitig beendet.
Mit 8 Jahren habe ich mit dem Klavierspielen begonnen, das ist so üblich in unserer Familie.
Bis 17 hatte ich dann 1x pro Woche Klavierunterricht bei meiner Lehrerin Frau Schwarz, die zu mir nach Hause gekommen ist. Ihr Wunsch war immer, dass ich täglich mind. 30-60min übe. Keine Frage, das habe ich natürlich aus Motivationsgründen (Fußball spielen oder Klavier spielen?) nicht getan. Ich habe soviel geübt, wie mir als notwendig erschien, und das war anfangs vielleicht jeden 2. Tag, recht bald aber nur mehr 1-2x (eher 1x) pro Woche.
Heute weiß ich, dass das natürlich viel zu selten ist, um ein Instrument auch nur halbwegs zu beherrschen.
Als kleiner Stöpsel wusste ich das nicht.
Jedenfalls hat es dadurch einige Jahre gedauert, bis mir Klavier spielen Spaß machte, ich schätze erst mit ca. 15 Jahren. Erst dann konnte ich ausreichend gut spielen und hatte auch die notwendige Motivation, um "moderne" Lieder und Sonaten/Sonatinen von Mozart spielen zu lernen ("modern" ist bekanntlich relativ, ich rede hier von den Beatles, Queen etc.).
Von den klassischen Musikstücken wollte ich eigentlich immer nur positive, locker-flockige Musik spielen, also Mozart und den Donauwalzer. Beethoven war mir zu schwermütig und traurig, den wollte ich gar nicht spielen.
Schon interessant, heute höre ich von klassischer Musik gerade Beethoven am liebsten, gefolgt von Mozart. Wie das Leben so spielt!
So, jetzt bin ich etwas abgeschweift.
Ich hatte also von 8 bis ca. 15 Jahre kaum Freude am Klavier spielen, was eine lange Durststrecke ist, die deutlich kürzer hätte ausfallen können, wenn ich mehr geübt hätte.
Nichtsdestotrotz bin ich meinen Eltern und vor allem meiner Klavierlehrerin Frau Schwarz dankbar, dass sie so unermüdlich versucht hat, mich zu motivieren und für´s Klavier spielen zu begeistern und ich auch Lieder spielen durfte, die mir gefallen.
Danke liebe Else (auch wenn du das vermutlich niemals lesen wirst)!
Ich habe daraus gelernt, dass man über einen langen Zeitraum regelmäßig (am besten täglich) üben muss und auch unermüdlich dranbleiben muss, um ein Instrument so zu beherrschen, dass man Freude am Spielen hat, und das ist für mich das Allerwichtigste beim Musizieren:
die FREUDE daran.
Heute spiele ich nur mehr selten Klavier, aber wenn ich spiele, dann mit Freude.
Ein gute Gelegenheit zum Gitarre spielen und Singen bietet sich im Sommer beim guten alten Lagerfeuer oder bei einem Picknick - beides könnte für meinen Geschmack viel öfter stattfinden. Es ist immer schön, mit ein bisserl Musik meine Freunde unterhalten zu können und es singt auch jedesmal irgendwer mit, das macht die Sache noch spannender.
Am Anfang hatte ich fast 2 Jahre lang privaten Gitarrenuntericht (Klassikgitarre) bei Caroline, einer Studentin der Musikuni.
Von ihr habe ich die Grundtechnik gelernt, und zwar unter ihrem wachsamen Auge.
Ich denke, dass es sehr wichtig ist, dass man am Anfang Gitarrenunterricht nimmt um eine solide und vor allem SAUBERE Grundtechnik zu erlernen.
Dadurch, dass ich Klavier spielen konnte, habe ich mir beim Gitarre spielen lernen sicher etwas leichter getan, weil ich schon die nötige Kraft, Präzision/Koordination und Geschwindigkeit in den Fingern hatte. Das macht beim Greifen von Akkorden (im speziellen Barree-Akkorden) einiges aus.
Lange Zeit habe ich einfach die Akkorde zu den Liedern geschrammelt (wie so viele Leute, die gelegentlich Gitarre spielen). Mit den Jahren habe ich die Lieder um Intros, Riffs, kurze Solos, Pfeifen etc. erweitert, um das Spielen für mich interessanter und abwechslungsreicher zu gestalten. Jedoch immer unter dem Aspekt, dass ich dazu noch singen kann (das gleichzeitige Spielen und Singen kann sehr herausfordernd sein, wird aber mit der Zeit immer - wie soll ich sagen? - intuitiver).
Die Lieder, bei denen ich an meine spielerischen Grenzen gestoßen bin (und das waren nicht wenige!), habe ich entweder stark vereinfacht gespielt (Akkorde schrammeln) und gar nicht gespielt, "weil mir das zu schwierig ist".
So ging es jahrelang dahin, spieltechnisch bin ich mehr als 10 Jahre lang auf dem Niveau geblieben, auf dem ich nach ca. 3-5 Jahren war. Interessant dabei ist, dass mir dieser Umstand (die spielerische Stagnation) eigentlich nicht wirklich was ausgemacht hat, habe ich doch immer unregelmäßiger gespielt (von anfangs fast täglich als Student, über 1x pro Woche bis 1x alle paar Wochen).
Als großer Dire Straits und Mark Knopfler Fan wollte ich jedoch im Herbst 2015 wiedereinmal (ich habe es vorher schon 2x erfolglos probiert) seinen genialen Song "Postcards from Paraguay" nachspielen und habe deshalb auf YouTube ein paar Covers davon angehört.
Was soll ich sagen, eins dieser Covers klang genauso, als würde Mark inkl. Band es selber spielen. Das ist mir richtig unter die Haut gegangen und ich wusste, dass ich auch so spielen können will.
Wie üblich hat derjenige, der das Cover auf YouTube gestellt hat, trotz einiger Anfragen in den Kommentaren, die TABS vom Lied nicht online gestellt, sondern Ausreden gebracht wie "ich spiele nur nach Gehör", "ich schreibe prinzipiell keine TABS auf" und so weiter. Meiner Meinung nach alles nur "Bullshit", kein Hobby-Gitarrist kann 30, 40 oder 50 Lieder im komplexen Fingerstyle oder Fingerpicking auf Dauer auswendig spielen. Daher ist man quasi dazu gezwungen, die TABS (oder die Noten) dazu aufzuschreiben.
Insofern finde ich es einfach scheiße und unnötig, die TABS nicht online zu stellen und damit den YouTube Hörern die Chance zu nehmen, das Lied nachspielen zu können (und wer jetzt sagt "man sieht eh im Video, was der spielt und braucht das ja nur nachzuspielen" hat noch nie selber probiert, genau das zu tun und wie frustrierend und demotivierend es ist, wenn man es als Normalsterblicher nicht hinbekommt).
Diese Leute wollen einfach nicht, das jemand anderer (der vielleicht am anderen Ende der Welt wohnt) ihre TABS nachspielt, weil sie diese ja mühsam und aufwendig selbst herausgefunden/-gehört haben, und nun darf kein anderer diese TABS nachspielen - ätsch, bätsch. Kindergartenniveau, nicht mehr und nicht weniger.
Lange Rede, kurzer Sinn: die TABS zu meinen Covers bzw. eigenen Liedern findest du unter Tabs/Chords/Lyrics. Viel Spaß damit.
Zurück zur eigentlichen Geschichte. Ich wollte also im Herbst 2015 "Postcards from Paraguay" von Mark Knopfler nachspielen und war total gefrustet, weil mir das mit meinen damaligen begrenzten spieltechnischen Möglichkeiten überhaupt nicht gelungen ist und zwar zum wiederholten Male, da ich es vorher ja auch schon probiert habe. Doppelt bitter.
Beim YouTube Videos zappen ist mir dann zufällig ein Mark Knopfler Video untergekommen, in dem er seine Spieltechniken erklärt und vorzeigt, und zwar dieses VIDEO. Darin erklärt er, was Fingerpicking eigentlich ist und vor allem wofür es gut ist.
Ich kannte dieses Video schon, habe aber damals die Botschaft nicht mitnehmen können bzw. war das damals für mich völlig utopisch und unerreichbar.
Er erklärt darin, dass Fingerpicking ein großer Schritt ist, weil der Daumen den Rhythmus (Beat) spielt - 1, 2, 3, 4 - während die Finger eine Melodie spielen. Daumen und Finger sind dabei völlig unabhängig voneinander. Dadurch klingt es, als würden 2 Gitarren spielen oder 1 Gitarre und 1 Bass.
Da ist mir ein Licht aufgegangen, dass Fingerpicking genau das ist, was mir bis jetzt gefehlt hat, um schwierigere Lieder spielen zu können!
Und ab diesem Zeitpunkt hab ich mich in das Fingerpicking hineingekniet und ich muss sagen, ich habe in ca. 1 Jahr Fingerpicking deutlich mehr gelernt als in x Jahren zuvor. Das Schöne dabei ist, dass Fingerpicking nicht eine Technik ist, die man erlernt und das war´s dann, sondern eine Tür aufstößt zu einer neuen Welt voll ungeahnter gitarristischer Möglichkeiten, unglaublich eigentlich! Und man lernt beim Fingerpicking praktisch nie aus, man kann lebenslang dazulernen, soviele Möglichkeiten und Interpretationen gibt es dazu.
Fingerpicking ist im Prinzip eine große Weiterentwicklung des normalen Zupfens.
Während normales Zupfen recht schnell und einfach erlernbar ist, benötigt Fingerpicking sehr viel mehr Zeit und Aufmerksamkeit, um die Basics zu erlernen. Das macht sich jedoch immens bezahlt! Durch Fingerpicking wird die Begleitung eines Liedes wesentlich variantenreicher, interessanter, voller im Klang und vor allem RHYTHMISCH.
Die rhythmische Komponente (das "Vorantreiben" der Musik) fehlt bei normalem Zupfen völlig.
Folgendes Beispiel soll dies verdeutlichen:
Beim Klavierspielen spielt man überlicherweise mit 2 Händen. Die linke Hand spielt den Bass, die rechte hauptsächlich die Melodie.
Normales Zupfen wäre die rechte Hand allein, also nur die Melodie.
Fingerpicking bedeutet, man spielt mit 2 Händen, die linke den Bass, die rechte die Melodie.
Auf die Gitarre umgelegt bedeutet das: beim Fingerpicking spiele ich mit der rechten Hand genau das, was ich beim Klavierspielen mit beiden Händen zusammen spiele. Das ist auch die Schwierigkeit des Fingerpicking: der Daumen der rechten Hand spielt den Bass, und das völlig unabhängig von den Fingern der rechten Hand, die die Melodie spielen.
Hätte ich vor 10 Jahren gewusst, dass es Fingerpicking überhaupt gibt und welche Möglichkeiten diese Technik bietet, ich hätte sofort mit Fingerpicking begonnen.
Fingerpicking ist für mich eine eigene "Kunst" des Gitarrespielens und noch immer aufregend und neu.
2017 habe ich angefangen, wieder Gitarrenunterricht zu nehmen und zwar bei Markus Schlesinger, einem Meister des Fingerpickings mit perkussiven Elementen. Danke Markus, du hast mir in den knapp 1,5 Jahren Unterricht sehr viel beigebracht und mir gezeigt, dass Fingerpicking mit gleichzeitigem rhythmischem Klopfen zwar schwierig ist, aber sich ungemein auszahlt.
Bis 2006 habe ich noch 2 bis 3 weitere Lieder bzw. Liedideen aufgeschrieben, die ich aber nie veröffentlicht habe. Die Texte dazu sind für mich teilweise auch nicht mehr aktuell, deshalb werde ich diese bald überarbeiten, auch ein Projekt für die nähere Zukunft.
10 Jahre lang habe ich dann keine Lieder mehr geschrieben, bis ich 2016 wieder damit angefangen habe, und zwar anlassbezogen: ein Liebeslied für meine Sonja zum Geburtstag ("Du bist mein Schatz").
Sie hat irgendwann beiläufig erwähnt, ob ich nicht einmal ein Lied für sie schreiben könnte. So haben die Dinge ihren Lauf genommen.
2016 war insgesamt ein sehr schwieriges Jahr für mich, wo ich sehr viel über das Leben, mein Umfeld und mich selber dazugelernt habe.
Ich bin der Ansicht, dass die schönsten und berührendsten Lieder aus schwierigen, negativen und prägenden Erfahrungen heraus entstanden sind. So war es auch bei mir im Jahr 2016, gegen Jahresende waren die Inspiration und Kreativität (beide unerlässlich, um eigene Lieder zu schreiben) am größten.
Ich hoffe, dass das mit der Inspiration und Kreativität so weitergeht, 2017 und 2018 waren jedenfalls sehr kreative Jahre!
Die Frage, wie ich eigene Lieder schreibe, ist schwieriger zu beantworten.
Prinzipiell hat das Fingerpicking mein handwerkliches Rüstzeug, um Lieder zu schreiben, enorm erweitert. Musiktheorie habe ich bei meinem Gitarrenlehrer Markus zwar ein bißchen gelernt, aber viel mehr als den Quintenzirkel kann ich eigentlich nicht.
Das ist auch der Grund, warum ich meine Lieder so schreibe, wie ich sie schreibe: nämlich nach Gefühl. Klingt vielleicht ein bisserl blöd, ist aber so.
Gewisse Akkordfolgen faszinieren mich, die nehm ich dann her und probier ein bisserl was rundherum aus, z.B. für ein Intro. Manchmal hab ich auch schon eine konkrete Melodie im Kopf. Dann kommt noch Strophe, ev. Bridge und Refrain dazu.
Das wars, dann schreib ich den Text dazu, je nachdem, was zur Musik passt. Traurige Musik, ernster Text, so einfach. Für jeden Liedtext nehme ich ein eigenes Thema her, z.B. Spazierengehen.
Meine Texte sind eigentlich alle aus dem Leben gegriffen, und ich hoffe, der eine oder andere von euch kann sich darin ein Stück weit wiederfinden.
Liebe Grüße,
Wolfi
mein Name ist Wolfi und ich freue mich sehr, dass du den Weg auf diese Seite gefunden hast.
Ich bin 1982 in Wien geboren und lebe in Wien.
Meine Videos wurden schon mehr als 64.000 x angesehen, ein großes Dankeschön dafür (20.10.2019).
Hello,
my name is Wolfi. It´s nice to see you here. For more information about my guitar playing, writing my songs,... click here.
- Mein musikalischer Werdegang VOR der Gitarre?
Dieser negative Touch des Blockflöte Spielens hat nach relativ kurzer Zeit dazu geführt, dass die Blockflöte gegen die Kastenwand geflogen ist. Natürlich hatte sie danach einen Riss und klang damit noch schlechter als vorher, was mich aber nicht weiter störte, war doch damit meine Blockflötenkarriere frühzeitig beendet.
Mit 8 Jahren habe ich mit dem Klavierspielen begonnen, das ist so üblich in unserer Familie.
Bis 17 hatte ich dann 1x pro Woche Klavierunterricht bei meiner Lehrerin Frau Schwarz, die zu mir nach Hause gekommen ist. Ihr Wunsch war immer, dass ich täglich mind. 30-60min übe. Keine Frage, das habe ich natürlich aus Motivationsgründen (Fußball spielen oder Klavier spielen?) nicht getan. Ich habe soviel geübt, wie mir als notwendig erschien, und das war anfangs vielleicht jeden 2. Tag, recht bald aber nur mehr 1-2x (eher 1x) pro Woche.
Heute weiß ich, dass das natürlich viel zu selten ist, um ein Instrument auch nur halbwegs zu beherrschen.
Als kleiner Stöpsel wusste ich das nicht.
Jedenfalls hat es dadurch einige Jahre gedauert, bis mir Klavier spielen Spaß machte, ich schätze erst mit ca. 15 Jahren. Erst dann konnte ich ausreichend gut spielen und hatte auch die notwendige Motivation, um "moderne" Lieder und Sonaten/Sonatinen von Mozart spielen zu lernen ("modern" ist bekanntlich relativ, ich rede hier von den Beatles, Queen etc.).
Von den klassischen Musikstücken wollte ich eigentlich immer nur positive, locker-flockige Musik spielen, also Mozart und den Donauwalzer. Beethoven war mir zu schwermütig und traurig, den wollte ich gar nicht spielen.
Schon interessant, heute höre ich von klassischer Musik gerade Beethoven am liebsten, gefolgt von Mozart. Wie das Leben so spielt!
So, jetzt bin ich etwas abgeschweift.
Ich hatte also von 8 bis ca. 15 Jahre kaum Freude am Klavier spielen, was eine lange Durststrecke ist, die deutlich kürzer hätte ausfallen können, wenn ich mehr geübt hätte.
Nichtsdestotrotz bin ich meinen Eltern und vor allem meiner Klavierlehrerin Frau Schwarz dankbar, dass sie so unermüdlich versucht hat, mich zu motivieren und für´s Klavier spielen zu begeistern und ich auch Lieder spielen durfte, die mir gefallen.
Danke liebe Else (auch wenn du das vermutlich niemals lesen wirst)!
Ich habe daraus gelernt, dass man über einen langen Zeitraum regelmäßig (am besten täglich) üben muss und auch unermüdlich dranbleiben muss, um ein Instrument so zu beherrschen, dass man Freude am Spielen hat, und das ist für mich das Allerwichtigste beim Musizieren:
die FREUDE daran.
Heute spiele ich nur mehr selten Klavier, aber wenn ich spiele, dann mit Freude.
- Mein gitarrentechnischer Werdegang?
Ein gute Gelegenheit zum Gitarre spielen und Singen bietet sich im Sommer beim guten alten Lagerfeuer oder bei einem Picknick - beides könnte für meinen Geschmack viel öfter stattfinden. Es ist immer schön, mit ein bisserl Musik meine Freunde unterhalten zu können und es singt auch jedesmal irgendwer mit, das macht die Sache noch spannender.
Am Anfang hatte ich fast 2 Jahre lang privaten Gitarrenuntericht (Klassikgitarre) bei Caroline, einer Studentin der Musikuni.
Von ihr habe ich die Grundtechnik gelernt, und zwar unter ihrem wachsamen Auge.
Ich denke, dass es sehr wichtig ist, dass man am Anfang Gitarrenunterricht nimmt um eine solide und vor allem SAUBERE Grundtechnik zu erlernen.
Dadurch, dass ich Klavier spielen konnte, habe ich mir beim Gitarre spielen lernen sicher etwas leichter getan, weil ich schon die nötige Kraft, Präzision/Koordination und Geschwindigkeit in den Fingern hatte. Das macht beim Greifen von Akkorden (im speziellen Barree-Akkorden) einiges aus.
Lange Zeit habe ich einfach die Akkorde zu den Liedern geschrammelt (wie so viele Leute, die gelegentlich Gitarre spielen). Mit den Jahren habe ich die Lieder um Intros, Riffs, kurze Solos, Pfeifen etc. erweitert, um das Spielen für mich interessanter und abwechslungsreicher zu gestalten. Jedoch immer unter dem Aspekt, dass ich dazu noch singen kann (das gleichzeitige Spielen und Singen kann sehr herausfordernd sein, wird aber mit der Zeit immer - wie soll ich sagen? - intuitiver).
Die Lieder, bei denen ich an meine spielerischen Grenzen gestoßen bin (und das waren nicht wenige!), habe ich entweder stark vereinfacht gespielt (Akkorde schrammeln) und gar nicht gespielt, "weil mir das zu schwierig ist".
So ging es jahrelang dahin, spieltechnisch bin ich mehr als 10 Jahre lang auf dem Niveau geblieben, auf dem ich nach ca. 3-5 Jahren war. Interessant dabei ist, dass mir dieser Umstand (die spielerische Stagnation) eigentlich nicht wirklich was ausgemacht hat, habe ich doch immer unregelmäßiger gespielt (von anfangs fast täglich als Student, über 1x pro Woche bis 1x alle paar Wochen).
Als großer Dire Straits und Mark Knopfler Fan wollte ich jedoch im Herbst 2015 wiedereinmal (ich habe es vorher schon 2x erfolglos probiert) seinen genialen Song "Postcards from Paraguay" nachspielen und habe deshalb auf YouTube ein paar Covers davon angehört.
Was soll ich sagen, eins dieser Covers klang genauso, als würde Mark inkl. Band es selber spielen. Das ist mir richtig unter die Haut gegangen und ich wusste, dass ich auch so spielen können will.
Wie üblich hat derjenige, der das Cover auf YouTube gestellt hat, trotz einiger Anfragen in den Kommentaren, die TABS vom Lied nicht online gestellt, sondern Ausreden gebracht wie "ich spiele nur nach Gehör", "ich schreibe prinzipiell keine TABS auf" und so weiter. Meiner Meinung nach alles nur "Bullshit", kein Hobby-Gitarrist kann 30, 40 oder 50 Lieder im komplexen Fingerstyle oder Fingerpicking auf Dauer auswendig spielen. Daher ist man quasi dazu gezwungen, die TABS (oder die Noten) dazu aufzuschreiben.
Insofern finde ich es einfach scheiße und unnötig, die TABS nicht online zu stellen und damit den YouTube Hörern die Chance zu nehmen, das Lied nachspielen zu können (und wer jetzt sagt "man sieht eh im Video, was der spielt und braucht das ja nur nachzuspielen" hat noch nie selber probiert, genau das zu tun und wie frustrierend und demotivierend es ist, wenn man es als Normalsterblicher nicht hinbekommt).
Diese Leute wollen einfach nicht, das jemand anderer (der vielleicht am anderen Ende der Welt wohnt) ihre TABS nachspielt, weil sie diese ja mühsam und aufwendig selbst herausgefunden/-gehört haben, und nun darf kein anderer diese TABS nachspielen - ätsch, bätsch. Kindergartenniveau, nicht mehr und nicht weniger.
Lange Rede, kurzer Sinn: die TABS zu meinen Covers bzw. eigenen Liedern findest du unter Tabs/Chords/Lyrics. Viel Spaß damit.
Zurück zur eigentlichen Geschichte. Ich wollte also im Herbst 2015 "Postcards from Paraguay" von Mark Knopfler nachspielen und war total gefrustet, weil mir das mit meinen damaligen begrenzten spieltechnischen Möglichkeiten überhaupt nicht gelungen ist und zwar zum wiederholten Male, da ich es vorher ja auch schon probiert habe. Doppelt bitter.
Beim YouTube Videos zappen ist mir dann zufällig ein Mark Knopfler Video untergekommen, in dem er seine Spieltechniken erklärt und vorzeigt, und zwar dieses VIDEO. Darin erklärt er, was Fingerpicking eigentlich ist und vor allem wofür es gut ist.
Ich kannte dieses Video schon, habe aber damals die Botschaft nicht mitnehmen können bzw. war das damals für mich völlig utopisch und unerreichbar.
Er erklärt darin, dass Fingerpicking ein großer Schritt ist, weil der Daumen den Rhythmus (Beat) spielt - 1, 2, 3, 4 - während die Finger eine Melodie spielen. Daumen und Finger sind dabei völlig unabhängig voneinander. Dadurch klingt es, als würden 2 Gitarren spielen oder 1 Gitarre und 1 Bass.
Da ist mir ein Licht aufgegangen, dass Fingerpicking genau das ist, was mir bis jetzt gefehlt hat, um schwierigere Lieder spielen zu können!
Und ab diesem Zeitpunkt hab ich mich in das Fingerpicking hineingekniet und ich muss sagen, ich habe in ca. 1 Jahr Fingerpicking deutlich mehr gelernt als in x Jahren zuvor. Das Schöne dabei ist, dass Fingerpicking nicht eine Technik ist, die man erlernt und das war´s dann, sondern eine Tür aufstößt zu einer neuen Welt voll ungeahnter gitarristischer Möglichkeiten, unglaublich eigentlich! Und man lernt beim Fingerpicking praktisch nie aus, man kann lebenslang dazulernen, soviele Möglichkeiten und Interpretationen gibt es dazu.
- Unterschiede Fingerpicking und normales Zupfen?
Fingerpicking ist im Prinzip eine große Weiterentwicklung des normalen Zupfens.
Während normales Zupfen recht schnell und einfach erlernbar ist, benötigt Fingerpicking sehr viel mehr Zeit und Aufmerksamkeit, um die Basics zu erlernen. Das macht sich jedoch immens bezahlt! Durch Fingerpicking wird die Begleitung eines Liedes wesentlich variantenreicher, interessanter, voller im Klang und vor allem RHYTHMISCH.
Die rhythmische Komponente (das "Vorantreiben" der Musik) fehlt bei normalem Zupfen völlig.
Folgendes Beispiel soll dies verdeutlichen:
Beim Klavierspielen spielt man überlicherweise mit 2 Händen. Die linke Hand spielt den Bass, die rechte hauptsächlich die Melodie.
Normales Zupfen wäre die rechte Hand allein, also nur die Melodie.
Fingerpicking bedeutet, man spielt mit 2 Händen, die linke den Bass, die rechte die Melodie.
Auf die Gitarre umgelegt bedeutet das: beim Fingerpicking spiele ich mit der rechten Hand genau das, was ich beim Klavierspielen mit beiden Händen zusammen spiele. Das ist auch die Schwierigkeit des Fingerpicking: der Daumen der rechten Hand spielt den Bass, und das völlig unabhängig von den Fingern der rechten Hand, die die Melodie spielen.
- Wie spiele ich heute Gitarre?
Hätte ich vor 10 Jahren gewusst, dass es Fingerpicking überhaupt gibt und welche Möglichkeiten diese Technik bietet, ich hätte sofort mit Fingerpicking begonnen.
Fingerpicking ist für mich eine eigene "Kunst" des Gitarrespielens und noch immer aufregend und neu.
2017 habe ich angefangen, wieder Gitarrenunterricht zu nehmen und zwar bei Markus Schlesinger, einem Meister des Fingerpickings mit perkussiven Elementen. Danke Markus, du hast mir in den knapp 1,5 Jahren Unterricht sehr viel beigebracht und mir gezeigt, dass Fingerpicking mit gleichzeitigem rhythmischem Klopfen zwar schwierig ist, aber sich ungemein auszahlt.
- Wie und seit wann schreibe ich eigene Lieder?
Bis 2006 habe ich noch 2 bis 3 weitere Lieder bzw. Liedideen aufgeschrieben, die ich aber nie veröffentlicht habe. Die Texte dazu sind für mich teilweise auch nicht mehr aktuell, deshalb werde ich diese bald überarbeiten, auch ein Projekt für die nähere Zukunft.
10 Jahre lang habe ich dann keine Lieder mehr geschrieben, bis ich 2016 wieder damit angefangen habe, und zwar anlassbezogen: ein Liebeslied für meine Sonja zum Geburtstag ("Du bist mein Schatz").
Sie hat irgendwann beiläufig erwähnt, ob ich nicht einmal ein Lied für sie schreiben könnte. So haben die Dinge ihren Lauf genommen.
2016 war insgesamt ein sehr schwieriges Jahr für mich, wo ich sehr viel über das Leben, mein Umfeld und mich selber dazugelernt habe.
Ich bin der Ansicht, dass die schönsten und berührendsten Lieder aus schwierigen, negativen und prägenden Erfahrungen heraus entstanden sind. So war es auch bei mir im Jahr 2016, gegen Jahresende waren die Inspiration und Kreativität (beide unerlässlich, um eigene Lieder zu schreiben) am größten.
Ich hoffe, dass das mit der Inspiration und Kreativität so weitergeht, 2017 und 2018 waren jedenfalls sehr kreative Jahre!
Die Frage, wie ich eigene Lieder schreibe, ist schwieriger zu beantworten.
Prinzipiell hat das Fingerpicking mein handwerkliches Rüstzeug, um Lieder zu schreiben, enorm erweitert. Musiktheorie habe ich bei meinem Gitarrenlehrer Markus zwar ein bißchen gelernt, aber viel mehr als den Quintenzirkel kann ich eigentlich nicht.
Das ist auch der Grund, warum ich meine Lieder so schreibe, wie ich sie schreibe: nämlich nach Gefühl. Klingt vielleicht ein bisserl blöd, ist aber so.
Gewisse Akkordfolgen faszinieren mich, die nehm ich dann her und probier ein bisserl was rundherum aus, z.B. für ein Intro. Manchmal hab ich auch schon eine konkrete Melodie im Kopf. Dann kommt noch Strophe, ev. Bridge und Refrain dazu.
Das wars, dann schreib ich den Text dazu, je nachdem, was zur Musik passt. Traurige Musik, ernster Text, so einfach. Für jeden Liedtext nehme ich ein eigenes Thema her, z.B. Spazierengehen.
Meine Texte sind eigentlich alle aus dem Leben gegriffen, und ich hoffe, der eine oder andere von euch kann sich darin ein Stück weit wiederfinden.
Liebe Grüße,
Wolfi